Bei unserem Entscheidungsspiel um den 3. Tabellenrang, und damit die Startberechtigung für einen internationalen Bewerb, waren wir in Kleinwarasdorf zu Gast. Die Burgenländer hatten schon in den letzten Spielen sehr gute Form bewiesen, und waren daher, auch im Hinblick auf den Heimvorteil, auf dem Papier als die favorisierte Mannschaft einzuschätzen. Trotzdem rechneten wir uns im Vorfeld Außenseiterchancen auf einen Überraschungssieg aus, denn gerade bei einem Entscheidungsspiel haben schon dem einen oder anderen sehr guten Kegler die Nerven einen Strich durch die Rechnung gemacht, und wer weiß, wie sich so ein Spiel dann entwickelt...
Nun aber zu den Ergebnissen im Einzelnen:
Im Eröffnungsdurchgang starteten für uns Harald Pelzlbauer (gg. Pinter Christian) und Libor Cech (gg. Papp Istvan). Nach der ersten Anfangsnervosität, die aber auf beiden Seiten zu spüren war, konnte Harald mit der Nr. 1 der Gastgeber phasenweise sehr gut mithalten, insgesamt mußte er sich aber mit zufriedenstellenden 546 gg. 574 Kegeln geschlagen geben. Gleichzeitig kämpfte Libor verbissen um den notwendigen Mannschaftspunkt zu sichern, was ihm mit 544 gg. 532 auch gelang. Somit war, trotz der einen oder anderen vergebenen Chance, nach dem 1. Durchgang eine verhältnismäßig gute Ausgangsposition geschaffen, denn es stand 1 : 1 und - 16 Kegeln (aus unserer Sicht).
Im 2. Durchgang sollte, so die Planung, die Partie ähnlich verlaufen. Für uns gingen nun Markus Vsetecka (gg. Kiss Ferenc) und Josef Beres (gg. Janits Martin) ins Rennen. Josef, in dieser Saison auf Aufswärtsbahnen immer wieder für Überraschungen gut, zeigte eine saubere und solide Leistung, zog aber gegen den U23 Nationalspieler der Burgenländer doch mit 561 gg. 593 den Kürzeren. Markus, noch im Herbst vor allem auch auswärts ein sicherer Wert, konnte seine Formschwankungen der letzten Wochen leider noch nicht hinter sich lassen, und hatte, trotz aufopfernden Kampfes bis zum letzten Wurf, mit 503 gg. 576 in keiner Phase seines Duells eine realistische Chance auf einen Punktgewinn. Damit blieb für den Schlußdurchgang eine schier übermenschliche Aufgabe, denn es stand 1 : 3 und - 121 Kegeln.
Diesen bildeten für uns Thomas Newetschny (gg. Galos Roland) und Philipp Vsetecka (gg. Brandstetter Peter). Unsere beiden begannen ausgezeichent mit 152 bzw. 155 Kegeln, und konnten so auf der 1. Bahn gleich einmal 25 Kegeln aufholen. Das war dann auch der Zeitpunkt, wo das mittlerweile großteils etwas angeheiterte Heimpublikum der Burgenländer noch einmal nervös wurde, was an einigen provozierenden Bemerkungen in Richtung unserer Spieler abzulesen war. Da gilt es dann die Nerven zu bewahren und keiner unnötigen Eskalation Vorschub zu leisten - für uns kein Problem - "nicht einmal ignorieren" war die Devise.
Leider dauerte dieser Moment nur relativ kurz, denn auch wenn Philipp seine Partie weiterhin auf sehenswerte Art hinunterspulte, so lief es schon auf der 2. Bahn bei Tom nicht mehr so gut, und eigentlich war schon nach der Hälfte des Schlußdurchgang absehbar, daß es für uns zum benötigten Sieg nicht mehr reichen würde. Am Ende erzielte Tom 541 Kegeln, was gegen 564 deutlich nicht zum Mannschaftspunkt reichte. Philipp legte mit 155/146/168/149 insgesamt 618 Kegeln um, was auf dieser schwer zu spielenden Anlage nur 4 Kegeln unter dem Bahnrekord liegt. Ein Rekord, der nun für die Ewigkeit hält, denn schon am Tag nach unserer Begegnung beginnt in Kleinwarasdorf der Abriß und Umbau auf eine Segmentbahn - eine Vorschrift für alle Teilnehmer der obersten österreichischen Spielklasse ab der nächsten Saison.
In der Endabrechnung bleibt eine doch recht deutliche 2 : 6 Niederlage mit 114 Kegeln Differenz, obwohl die Partie, auch nach Aussagen der Gastgeber, eigentlich bis fast zum Schluß spannend war. Wir haben uns in Summe wieder ganz gut geschlagen, und konnten hocherhobenen Hauptes auf unsere eigene Heimbahn fahren, um dort noch auf die für die 1. Herrenmannschaft mit Abstand beste Saison seit Gründung der Spielgemeinschaft anzustoßen.
Nicht wenige neutrale Kenner der Szene hatten uns, nach dem vermeintlichen Wegfall des Heimvorteils durch den Umbau letzten Sommer, wie schon in den vergangenen Jahren als möglichen Abstiegskandidaten auf ihrem Zettel. Daß wir stattdessen bis zur letzten Runde um einen internationalen Startplatz kämpfen würden, haben selbst bei uns nur wenige Optimisten für möglich gehalten. Wir können also auf das in der vergangenen Saison erreichte mit Recht sehr Stolz sein, ohne jedoch darüber in Zufriedenheit zu verfallen, denn Zufriedenheit ist die Feindin der Verbesserung, und bei uns allen gibt es immer noch etwas zu verbessern. Daher gilt es die für die meisten von uns (z.B. Philipp hat u.a. noch die Mannschaftsweltmeisterschaft vor sich, bei der er die österreichischen Farben auf allerhöchstem Niveau hochhalten wird) die schon beginnende lange Sommerpause bis Anfang September zu nützen, um nach einer kurzen Atempause an Technik, Kondition und auch mental zu arbeiten, um im Herbst für eine neue Superligasaison gut gerüstet zu sein.
Spielbericht: SKC Kleinwarasdorf gg. SPG SKH/Post SV 1036
vBulletin-Systemmitteilung