Nachdem wir uns in der Vorwoche den Klassenerhalt sichern konnten, ging es in der letzten Runde gegen den Superligaabsteiger ESV Leoben um die Platzierung in der Tabelle. Zwischen Rang 3 und Rang 5 war noch alles möglich, und natürlich ist es schöner, eine so schwierige Saison mit einer Medaille abzuschließen, als ohne. In diesem Sinne versuchten wir also, obwohl uns erneut zwei wichtige Spieler fehlten, das Beste aus uns herauszuholen, was, wie so oft in dieser Saison, auch gut gelang.
Nun aber zu den Ergebnissen im Einzelnen:
Im Eröffnungsdurchgang starteten für uns Thomas Newetschny (gg. Schitter Siegfried) und Michael Grötz (gg. Schmid Fabian). Beide erwischten keinen guten Start - bei Michi reichte es aber trotzdem zum Satzpunkt (126 gg. 124) bei Tom nicht (131 gg. 135). Ab dann lief es aber bei Tom deutlich besser. Obwohl er keinen guten Tag erwischte, kämpfte er um jeden Kegel und konnte letztlich die übrigen 3 Satzpunkte und auch noch eine recht gute Quote (571 gg. 538) ins Ziel bringen. Bei Michi aber lief es weiterhin eher mau (126 gg. 149), und selbst als er endlich besser ins Spiel kam, reichte es wieder nicht (146 gg. 154). Erst im Schlußsatz konnte er mit 136 gg. 124 noch einige Kegeln gut machen (insges. 534 gg. 551). Somit stand ein leistungsgerechtes 1 : 1 bei 16 Kegeln Vorsprung für uns auf der Anzeigetafel.
Den 2. Durchgang kann man dann (zumindest aus unserer Sicht) nur als bemerkenswert bezeichnen. Die SKH-Legende Stefan Giokas gab sich und uns die Ehre, nach vielen Jahren Pause nochmals in der Bundesliga zu starten (gg. Trescher Marcel), und unser Nachwuchstalent Paul Groza hatte gleichzeitig seinen ersten Bundesligaeinsatz von Beginn an (gg. Stocker Armin). Beide begannen etwas nervös und mußten den 1. Satz jeweils deutlich abgeben (116 gg. 142 bzw. 126 gg. 157), kamen dann aber im Verlauf der Partie immer besser ins Spiel. So erzielten beide postwendend den Satzausgleich (151 gg. 133 bzw. 140 gg. 126) und gingen anschließend sogar 2 : 1 in Führung (149 gg. 121 bzw. 136 gg. 132). Besonders Stefan war der Ehrgeiz, es nochmals zeigen zu wollen und zu können deutlich anzusehen, und er ließ sich auch auf der Schlußbahn die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, und spielte seine Partie mit 147 gg. 149 und insges. 563 gg. 545 souverän nach Hause. Paul bewies auch im Entscheidungssatz gute Nerven und entschied diesen mit 149 gg. 141 für sich - insges. 551 gg. 556 aber durch 3 gewonnen Sätze blieb auch dieser Mannschaftspunkt in Wien. Ein sensationelles Ergebnis für beide, ein großartiges Signal von Stefan und ein großes Versprechen für die Zukunft von Paul. Insgesamt ergab sich daraus eine ziemlich überraschende 3 : 1 Führung bei nun 29 Kegeln Vorsprung.
Die Verantwortung im Schlußdurchgang übernahmen diesmal Christoph Dobler (gg. Pappitsch Erich) und Harald Pelzlbauer (gg. Stocker Heimo). Es war für unsere Beiden ein recht mittelmäßiger Start - bei Dobi reichte es knapp nicht zum Satzpunkt (142 gg. 144), bei Harald schon (138 gg. 134). Vorsprung auf 31 Kegeln ausgebaut.
In Satz 2 zeigte Dobi, daß er einen guten Tag erwischt hatte, und lief seinem Kontrahenten mit 157 gg. 135 davon. Trotzdem schmolz unser Vorsprung auf nur noch 22 Kegeln dahin, denn Harald hatte mit 144 gg. 175 in diesem Satz nichts zu bestellen.
Und es sollte noch schlimmer kommen, denn Satz 3 ging in beiden Duellen an die Gäste (141 gg. 146 bzw. 131 gg. 139), und da waren es ganz schnell nur noch 9 Kegeln.
Näher sollten die Steirer aber dem Sieg nicht mehr kommen. Dobi legte eine furiose letzte Bahn hin (169 gg. 145, insges. 609 gg. 570) und auch Harald kämpfte sich nochmals auf 149 gg. 136 hinauf (insges. 562 gg. 584).
In der Endabrechnung ergibt das ein komfortabel aussehendes 6 : 2 mit 46 Kegeln Vorsprung und mit 565 Schnitt sogar einen höheren Mannschaftsschnitt als in den beiden vorangegangenen Heimspielen. Aufgrund der Ergebnisse der anderen Begegnungen reicht es für uns doch noch zum 3. Tabellenplatz. Im Hinblick auf unsere monatelange Verletzungsmisäre kann man getrost von einem kleinen Wunder sprechen - doch das kommt natürlich nicht ganz zufällig, sondern es steckt schon auch einiges an Arbeit, vor allem aber mannschaftlicher Zusammenhalt und die "jetzt erst recht und niemals aufgeben" Mentalität dahinter. Insgesamt haben wir in dieser Saison nicht weniger als 13 Spieler in der Bundesliga eingesetzt - danke an alle für die Bereitschaft sich zur Verfügung zu stellen, auch wenn es eigentlich nicht Teil der eigenen Saisonplanung war - an Wille und Einsatzbereitschaft hat es jedenfalls nicht gemangelt.
Im Prinzip beginnen ab heute die ersten Weichenstellungen für die neue Saison. Gibt es Abgänge, gibt es Zugänge, gibt es Rückkehrer und sobald das geklärt ist, stellt sich die Frage, ob uns der Aufstieg in die Superliga angetragen wird (natürlich haben die beiden Erstplatzierten der heurigen Saison vor uns das Recht darauf) und wie wir gegebenenfalls darauf reagieren. Es bleibt also spannend, auch nach dem letzten Meisterschaftsspiel...
Spielbericht.pdf
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